Lothar Wiese A. Butorac 1
HR 52440 Porec und Teheranski trg 7 BiH 71000 Sarajevo, 01/2003-09/2004,
erstes unkorrigiertes Konzept
Stoßverhalten in einem idealen Gas harter Kugeln
(HKG)
In Anlehnung an die in " Struktur und Dynamik der Materie im
Uratommodell " vorgestellte Idee zur Untersuchung von harten
Kugeln als Alternative zu Strings, Superstrings oder Branes wird ein einfaches
Gas gemäß folgender Annahme näher untersucht:
Es existiert einzig und allein eine Menge
abzählbar unendlich vieler, sich im 3-dimensionalen Raum bewegender, gleich
großer fester Kugeln. Diese durchdringen den leeren Raum geradlinig. Eine
Annäherung an eine andere Kugel erfolgt bis zum Zusammenstoß (Berührung),
bei dem nur die Geschwindigkeitskomponenten in Richtung der Stoßachse
(Berührungsnormale) ausgetauscht werden. Das entspricht dem einfachen Fall
gleich schwerer idealer Kugeln, deren Masse 1 weggelassen werden kann.
Aus dieser Hypothese folgt direkt, dass alle physikalischen Systembildungen,
Symmetrien, Wechselwirkungen,... und damit alle Naturgesetze auf die
Selbstwechselwirkungen, also Stöße, zurückzuführen sein müssen. Bei
diesen bleiben Energie und Impuls erhalten.
Im betrachteten harte Kugeln Gas (HKG) soll zumindest
anfangs davon ausgegangen werden, dass alle n Ausgangsorte homogen im
dreidimensionalen Raum, also gleichverteilt, vorkommen. Alle Flugrichtungen
seien wegen der Isotropie ebenfalls gleichwahrscheinlich. Parallele Flugbahnen
mit durchschnittlich gleichen Abständen voneinander sind ebenfalls zulässig
(rot). Bewegte Kugeln mit festem Durchmesser d müssen zwangsweise irgendwann
zu Stößen führen. Zum Zeitpunkt des gegenseitigen Berührens bildet die
Relativgeschwindigkeit (dick rot) die z-Richtung eines Koordinatensystems.
Relativ zu dieser ist die Stoßachse (Berührpunktnormale) auf der Kugel mit
dem Durchmesser 2 d durch den Stoßachsenwinkel f
und den frei wählbaren Winkel q (leider
hier vertauscht, siehe Definitionen) definiert.
Bild_1
Für den Winkel q
gilt wegen der Symmetrie der Drehung um die Relativgeschwindigkeit, dass
dieser im vollen Kreis mit der Wahrscheinlichkeitsdichte 1 / 2 p gleichverteilt ist. Deshalb ergibt sich als
Zufallsgenerator:
(1)
Für den wichtigen Öffnungswinkel f, welcher der eigentliche Stoßachsenwinkel
ist, muss nun die Gleichverteilung von möglichen Flugbahnen auf der zum
Relativgeschwindigkeitsvektor orthogonalen Kreisfläche berücksichtigt
werden. Erreicht wird das durch die Zuordnung von
(2)
Diese leitet sich einfach aus dem Zusammenhang:
=
das von 0 bis p/2
monoton wächst und deshalb Verteilungsfunktion ist, her. Es wird demnach:
, woraus (2) folgt.
Das ist eine angepasste Zufallsverteilung auf dem
Durchmesser, die mit dem Winkel q
beliebig gedreht werden kann. Beispielsweise mit
ergibt sich für die Verteilung der Stoßachsenwinkel auf
der Kugeloberfläche,
bzw. mit s für die Flugbahnen in der Kreisebene,
also mit:
Bild_2
Bild_3
Bei Zusammenstößen ist darüberhinaus interessant, auf
welche Art der Relativgeschwindigkeitsvektor w gebildet wurde. Die
ursprünglichen beiden Vektoren v und u können einen Winkel
zueinander bilden. Dieser ist von der Bewegung des gewählten
Koordinatensystems abhängig. Einer der beiden Stoßpartner (hier u)
kann deshalb mit seiner Bewegung in x-Richtung gelegt werden. Bei der Bildung
der Relativgeschwindigkeit bleibt diese Richtung im Laborsystem erhalten. Der
Flugwinkel b (zwischen v und u)
gilt wie der Winkel F der
Relativgeschwindigkeit w im System der mit u (Geschwindigkeitsbetrag)
bewegten Kugel.
Bild_4
Gemäß der Skizze seien:
(3)
und damit:
also
(4)
Das betrachtete HKG wird durch n Teilchenorte und n
Teilchengeschwindigkeiten beschrieben. Mit einem Zeitparameter t lassen sich
demnach alle Teilchenorte zu einem beliebigen Zeitpunkt t bestimmen.
Darüber hinaus soll das HKG noch eingebettet in
eine Umgebung gedacht werden, welche ebenfalls durch ein HKG gebildet wird.
Dessen Eigenschaften sollen nur in Form von Parametern zugrunde gelegter
Zufallsverteilungen bekannt sein. Die Wechselwirkungen in Form von Stößen
müssen deshalb durch Zufallsgeneratoren erzeugt werden.
Zusammengefasst werden in den erforderlichen
Untersuchungen anfangs folgende Definitionen verwendet:
Es wird ein Koordinatensystem betrachtet, das mit u
in x-Richtung sowie seiner z-Richtung in der Ebene von u und v,
Richtung - v liegt. Zur Vereinfachung wird gemäß Bild 4 ein
Stoßbereich mit doppeltem Durchmesser definiert, so dass alle anderen
Teilchen als punktförmig angenommen werden können:
d Durchmesser der stoßenden Kugeln
L (durchschnittliche) freie Weglänge bis zum
nächsten Stoß
u Geschwindigkeit des im Ursprung
startenden Teilchens
v Geschwindigkeit des Stoßpartners
w Relativgeschwindigkeit v - u
b Winkel
zwischen -v und u, also Flugwinkel
Q
Herkunftswinkel der Relativgeschwindigkeit = Kollisionswinkel
Q Drehwinkel
der Relativgeschwindigkeit um u,
verschwindet bei sinnvoller Drehung der z-Achse in
Ebene mit v
f
Stoßachsenwinkel (Winkel der Berührpunktnormale) erzeugt bzgl. Relativgeschw.
q Drehwinkel
der Stoßachse orthogonal um Relativgeschwindigkeit
t Parameter der kontinuierlichen Zeit.
Als Vereinbarung soll darüber hinaus gelten, dass
sich die Werte der obigen Winkel und Vektoren, wenn sie in Verbindung mit dem
Index der Teilchennumerierung vorkommen, im Bedarfsfall auf ein festes
Koordinatensystem (Laborsystem) beziehen und deshalb in dessen Werte
umgerechnet werden müssen.
2. Stoßhäufigkeit
2.1 Grundsätzliches
Nach Bild 4 wird deutlich, dass es zu einem Stoß
nur kommen kann, wenn der Relativgeschwindigkeitsvektor in Richtung der Kugel
mit dem Radius 2 d zeigt, welche mit einem gedachten ruhenden Stoßpartner
gebildet wird (vgl. unten).
In der Ausgangssituation soll vorerst ein Medium
betrachtet werden, bei dem die Anzahldichte gleich verteilt und die
vorkommenden Geschwindigkeiten normal verteilt sind. Die
Wahrscheinlichkeitsdichten ergeben sich dabei nach den geometrischen
Grundüberlegungen der Wahrscheinlichkeitsrechnung und führen zu den
bekannten Maxwellschen Verteilungsfunktionen. Außerdem sei ein festes
Koordinatensystem so gewählt, dass die räumlichen Koordinaten und die Zeit
reell sind und orthogonal zueinander stehen. Die x- oder 1-Achse liege in der
Richtung einer willkürlich ausgewählten Probekugel, welche sich gerade mit
Durchschnittsgeschwindigkeit in positiver Richtung bewegt. Ihr Durchmesser sei
2 d, weil damit alle für einen Stoß in Frage kommenden Kugeln als Punkte
angesehen werden können. Die Anfangsorte der Probekugel liegen in einem
Zylinder mit gleicher Wahrscheinlichkeit an jedem Ort und die aller durch
Punkte dargestellten Kugeln demnach in einem Volumen, welches nur durch die
maximale Geschwindigkeit beschränkt ist und das vom Anzahldichte-
Erwartungswert bestimmt wird. Der Einfachheit halber wird hier der
Zusammenhang verwendet, dass die durchschnittliche freie Weglänge L mit der
Anzahldichte n und dem Durchmesser d folgendermaßen bestimmt ist:
wird als willkürliche Maßeinheit der Länge gewählt.
(5)
(6)
Dieser Zusammenhang entsteht durch eine gedachte
Verschiebung aller Kugeln in eine voll aufgefüllte Ebene wie in der
kinetischen Gastheorie. Damit gilt dann für die absolute
Zusammenstoßhäufigkeit (Stoßfrequenz):
=
(7)
Die Relativgeschwindigkeit ist nach Bild 4 durch
(8)
definiert.
Die sich ergebenden Relativgeschwindigkeiten (rot), auf
eine bewegte Kugel zu und von einem etwa gleich weit entfernten Bereich um
dieses Probeteilchen herum mit jeweils gleichem Geschwindigkeitsbetrag eines
Stoßpartners, sind in Bild 5 zu erkennen.
Bild_5
Seien nun verschiedene u beliebige in dem betrachteten
HKG zulässige Geschwindigkeitsbeträge eines Probeteilchens und v der
Geschwindigkeitsbetrag von möglichen Stoßpartnern. Dann gilt:
(9)
(10)
Womit sich beliebige Relativgeschwindigkeiten ermitteln
lassen, z.B.:
Mit
lassen sich nun die Relativgeschwindigkeitsbeträge
abhängig vom
Flugwinkel b
auch grafisch darstellen, z.B. mit Durchschnittsgeschwindigkeitsbetrag:
Bild_6
Aus dem Zusammenhang zwischen Herkunfts- =
Kollisionswinkel F und Flugwinkel b lässt sich wie aus Bild 4 ersichtlich
auch deren Zuordnung zu den Relativgeschwindigkeitsbeträgen bilden:
(11)
(12)
Diese können wiederum grafisch dargestellt werden (Bild
7) und zeigen die vermutete Asymmetrie.
Bild_7
2.2 Bedingte Stoßfrequenzdichte für ein bewegtes
Teilchen
Interessant ist hier vor allem die Abhängigkeit
der sich ergebenden Kollisionswinkel F
von den Relativgeschwindigkeitsverteilungen, welche vorerst vereinfacht
unabhängig von diesen als standard-normal, also N(0,1) verteilt, angenommen
werden sollen. Die bedingte Wahrscheinlichkeitsdichte für das Auftreffen
eines Punktes aus einem bestimmten Winkel auf die betrachtete Probekugel
ergibt sich deshalb aus dem Produkt der beiden Wahrscheinlichkeitsdichten mit
der verschobenen Verteilung der Relativgeschwindigkeit (vgl. Brendel_phi.pdf).
Das drückt sich in den hier (aus Symmetriegründen vorerst) interessierenden
zwei Dimensionen durch die vereinfachte Wahrscheinlichkeitsdichte:
(13)
aus,
woraus mit u in x-Richtung folgt:
(14)
was sich in Polarform
(15)
schreibt.
Das erste Moment (Mittel- oder Erwartungswert) dieser
Funktion liefert die bedingte Frequenz von Stößen aus der Richtung F auf ein mit dem Geschwindigkeitsbetrag u
fliegendes Teilchen. Um in der grafischen Darstellung einen den Bildern 4
und 5 entsprechenden Eindruck zu erzielen, dass die von rechts kommenden
Kugeln häufiger treffen, könnte ein Faktor -1 eingefügt werden.
(16)
Deren graphische Darstellung bereitet kein Problem:
Bild_8
Die Abhängigkeit der Stoßfrequenz vom Flugwinkel b lässt sich ebenfalls mit (16) grafisch
darstellen, indem dort anstelle F das
abhängige F(u,b) eingesetzt wird:
(17)
(18)
Bild_9
Aus den Bildern 8 und 9 wird die vermutete
Asymmetrie der Stoßfrequenz in Abhängigkeit von den Winkeln F bzw. b
deutlich. Sie ist viel größer als bei der reinen Betrachtung der
Relativgeschwindigkeiten ohne Berücksichtigung der
Geschwindigkeitsverteilungen. Von vorn treffen die Probekugel mehr Teilchen
als von der Seite oder von hinten. Für b
bei großen u ergibt sich eine Anschmiegung der F(u,b) und deshalb eine erneute Abnahme der
Stoßfrequenzdichte.
Bild_10
Zur Verwendung als Zufallsgenerator wird jetzt
versuchsweise w(u,F) = 0 gesetzt:
(19)
Eine Auflösung nach F
gelang leider nicht.
Das Integral für beliebige u lässt sich aber ermitteln,
z.B:
(20)
Bei der Mittelung über alle Geschwindigkeiten u
(21)
gelingt im verwendeten Computeralgebrasystem (CAS) die
Umformung nur bis:
(22)
und
=
(23)
ist nach Brendel_stoss.pdf noch eine mögliche
Vereinfachung.
Wegen der einbezogenen vom Winkel unabhängigen
Geschwindigkeitsverteilung, hier repräsentiert von der
Durchschnittsgeschwindigkeit, lässt sich aber der Zufallsgenerator für F denken. Zuerst muss folgendes Integral
ermittelt werden:
(24)
Wird das ursprüngliche nicht vereinfachte Integral (22)
verwendet, ermittelt das CAS den gleichen Wert, was die Vereinfachung
bestätigt. Damit wird
und
(25)
Zur Probe die Funktionswerte an einigen Stellen:
F(F) ist also
Verteilungsfunktion und f(F)
Wahrscheinlichkeitsdichte, was numerisch und graphisch nachvollzogen werden
kann:
Bild_11
Jedem Wert zwischen 0 und 1, welcher zufällig durch
rnd(1) erzeugt werden kann, muss demnach eindeutig ein Winkel f zuordenbar sein. Die symbolische Integration
von:
(26)
gelingt allerdings wiederum nicht mit Mathcad. Eine
Auflösungsmöglichkeit nach F und
Verwendung als Zufallsgenerator für dieses ist nicht zu erkennen.
Weil aber der Zufallsgenerator n zufällig gemäß einer
gegebenen Verteilungsfunktion verteilte Zahlen liefern soll, kann die
unnötige Auflösung übersprungen und gleich ein Verfahren zur numerischen
Lösung eingesetzt werden. Sei beispielsweise obiges F(F) gegeben, wird dies mit rnd(1) als implizite
Funktion FG ausgedrückt:
(27)
und zur Nullstellenbestimmung die Lösungsmenge mit einer
Näherungslösung aus dem zulässigen Intervall initiiert:
sowie dann die root-Funktion verwendet:
(28)
Auf diese Art lassen sich beispielsweise auch n solche
Zahlen F ermitteln:
(29)
Diese Winkel sind jedoch von der durchschnittlichen
Geschwindigkeit beeinflusst. Hieraus lassen sich mit w(u,F) auch Wertepaare zufälliger
Geschwindigkeitsbeträge mit zufälligem Kollisionswinkel F erzeugen. Dazu muss aber erst die Normierung
von w überprüft werden. Dann sind n zufällige Geschwindigkeitsbeträge
beispielsweise mit rnorm(n,a,s) zu erzeugen und mit diesen ist jeweils w zu
normieren und dann ein zugehöriges F zu
generieren. Wegen der angenommenen Unabhängigkeit des Geschwindigkeitsbetrags
v von der Richtung F kann nun wiederum
mit rnorm(n,a,s) zu jedem Paar (u,F) das zugehörige (v,b) errechnet werden.
2.3 Abhängigkeit der Stoßfrequenz vom Flugwinkel b
Zuerst werden zufällige Vektoren u erzeugt, bei welchen
aber wegen des vorläufig verwendeten rnorm(n,a,s) darauf geachtet werden muss, dass diese
nicht negativ werden. Die F werden von
oben genommen:
(30)
Deren tabellarische Anordnung erfolgt nur
übersichtshalber
Ähnliches erfolgt für v und die neue Tabelle:
(31)
Laut Bild 4 wird b :
(32)
und damit werden
(33)
die gewünschten Vektoren mit deutlich zu erkennender
Häufung um p, also häufigen Frontalstößen.
Noch nützlicher wäre allerdings ein Zufallsgenerator
ohne explizite Kenntnis einer Wahrscheinlichkeitsverteilung, nur auf der Basis
einer bekannten Menge sich bewegender Kugeln. Die kontinuierlichen
Zwischenwerte müssten dann durch Interpolation gewonnen werden.
Unberücksichtigt ist bisher auch die
Möglichkeit, dass keine Standardnormalverteilung bzw. Maxwellverteilung
zugrunde gelegt werden darf, sondern eine N(1,s)-Verteilung
der Geschwindigkeitsbeträge bzw. gar eine "tatsächliche" noch
unbekannte Geschwindigkeitsverteilung. Auch sollte die spätere Simulation von
Stößen noch die Anzahldichte r bzw.
d/L und einen damit bestimmbaren Zeitfaktor für den nächsten Stoß,
berücksichtigen (vgl. (10)).
Der Einfluß einer möglichen variablen
Geschwindigkeitsstreuung wurde in der Frontalstoßbeweisidee
zwar anfangs angenommen, später aber durch den Einfluß von Brendel_beta.pdf
in betavert.htm
verworfen (Flugwinkeluntersuchungen mit Stoßkegel). Der Widerspruch bei den
unterschiedlichen Vorgehensweisen ist durch obige Erzeugung von Häufungen um
"Frontalstöße" noch nicht ganz ausgeräumt. Die Unabhängigkeit
der Stoßfrequenz vom Flugwinkel b gilt
ja nur bei der verworfenen alten Vorgehensweise vom Stoßkegel aus, wo einfach
der Versuch mit einem Stoßpartner vielfach wiederholt wurde. Deshalb soll
nochmals bei der Ausgangssituation zur Ermittlung einer
Wahrscheinlichkeitsdichte für die Stoßfrequenz begonnen werden.
2.4 Konstruktion einer
Stoßfrequenz-Wahrscheinlichkeitsdichte
Ausgegangen wird von einer als bekannt vorausgesetzten
Wahrscheinlichkeitsdichte für die Geschwindigkeit, welche hier erst einmal
einer N(a,s)-Verteilung
mit Werten von v > 0 zugeordnet sein soll. Die Parameter sollen noch
willkürlich gewählt werden, um nicht von vornherein die Maxwellverteilung zu
präjudizieren:
und der Wahrscheinlichkeitsdichte für den Flugwinkel
Damit ergibt sich die zweidimensionale
Wahrscheinlichkeitsdichte für das "Fliegen" eines Teilchens:
(34)
mit
für kleine s (bei
großen gibt es Bereichsüberschneidungen)
In kartesischen Koordinaten wird daraus:
mit
(35)
und der daraus folgenden Funktionaldeterminante für die
Koordinatentransformation:
(36)
also
(37)
(38)
was sich wieder leicht grafisch darstellen lässt und gut
die gewünschte Wahrscheinlichkeitsdichte veranschaulicht:
Bild_12
Mit dieser Wahrscheinlichkeitsdichte lässt sich nur die
Wahrscheinlichkeit für das Vorkommen einer Geschwindigkeit in der (aus
Symmetriegründen) betrachteten Ebene ermitteln. Nun soll aber ein zweites
Teilchen mit diesem zusammenstoßen.
Das Vorkommen von zwei zufälligen Geschwindigkeiten und
des zufälligen Flugwinkels b der beiden
Geschwindigkeiten zueinander, in der aus Symmetriegründen betrachteten Ebene,
ist unabhängig voneinander. Deshalb kann die Dichte f(u,v,b), die sich aus dem Produkt der Einzeldichten
ergibt, verwendet werden.
(39)
Die enthaltenen Dichten, nur umgestellt, ergeben die
Wahrscheinlichkeitsdichte:
(40)
In dieser Form hilft diese Wahrscheinlichkeitsdichte hier
aber nicht weiter, weil nur das sowieso bekannte in allen Raumrichtungen
homogen verteilte Fliegen der Teilchen betrachtet wird. Außerdem nicht mit
berücksichtigt ist in dieser Wahrscheinlichkeitsdichte der mögliche Einfluss
unterschiedlicher freier Weglängen der beteiligten Teilchen auf das
Zusammentreffen zur gleichen Zeit am gleichen Ort. Ausgedrückt werden kann
das durch die freie Weglänge L oder die Anzahldichte n, bei festem
Teilchendurchmesser d. Deshalb wird erst einmal eine unabhängige
Wahrscheinlichkeitsdichte für n oder L gesucht.
Allgemein wird in der Thermodynamik zur Herleitung der
Maxwellschen Geschwindigkeitsverteilung meist von einem kanonischen Ensemble
und dessen Verteilungsfunktionen ausgegangen. Maxwell selbst ging von der
Annahme aus, dass die gesuchte dreidimensionale Wahrscheinlichkeitsdichte aus
dem Produkt der Randdichten gebildet wird und dass sie eine Funktion der
kinetischen Energie der Teilchen ist. Obwohl die Abhängigkeit vom Ortsvektor
meist weggelassen werden kann, wird dieser doch für die Normierung dadurch
verwendet, dass die Integration über die zulässigen Geschwindigkeiten und
das betrachtete Volumen V gerade die Teilchenzahl N in diesem Volumen ergeben
muss. Dabei gilt n = N / V mit 0 < N < 1. Im betrachteten einfachen HKG
wird die Teilchenanwesenheit aber als gleichmäßig verteilt angenommen und
deshalb können die Parameter der Anzahldichte vorerst weggelassen werden.
Richtungsabhängige Geschwindigkeits- und Anzahldichteasymmetrien werden
vorerst als lokal unabhängig von Nachbarpunkten angenommen. Für die
Wahrscheinlichkeitsdichte der Stoßfrequenz in Abhängigkeit von den
Flugwinkeln folgt deshalb
beim Interesse an der reinen
Geschwindigkeitsverteilung, dass alle überflüssigen Größen möglichst
eliminiert werden sollen. So fällt die Abhängigkeit von n durch die
Normierung gleich wieder weg, wenn das Interesse sich auf die
Winkelabhängigkeit bezieht.
Wird nun angenommen, dass die Geschwindigkeiten
jeweils N(a,s) verteilt sind, ergibt sich die
Stoßwahrscheinlichkeitsdichte aus dem Produkt der Dichten:
und
(41)
sowie
Die x und y sind aber noch Vektoren. Diese
werden nun im Ruhsystem des Teilchens u betrachtet, wobei der erste
Vektor durch Subtraktion von sich selbst verschwindet und für den zweiten
steht v - u, also die Relativgeschwindigkeit. Die winkelabhängige
Stoßfrequenz-Wahrscheinlichkeitsdichte wird deshalb einfach durch die
Transformation der Dichte (40 ) in das mit einem Teilchen u mitbewegte
Koordinatensystem eingeführt. Dabei ergibt sich im ersten Teil der obigen
Dichte exp(u -u....) und im zweiten Teil exp(v - u ...), also die
Relativgeschwindigkeit w.
In Abhängigkeit von b schreibt sich die Relativgeschwindigkeit
als:
(42)
wobei zuerst eine Koordinatenverschiebung mit der
Funktionaldeterminante 1und dann die Rücktransformation in polare Koordinaten
mit der Funktionaldeterminante v durchgeführt wird. Die
Relativgeschwindigkeit ist aber keine umkehrbar eindeutige Abbildung, weshalb
nur die bedingte Wahrscheinlichkeit betrachtet wird. Damit ergibt sich:
(43)
wobei die Definition der neuen a und s
noch offen gelassen wird.
Als Mittelwert über alle v folgt nun:
(44)
und mit beliebigem u, hier z.B. mit
ist (44) eine bedingte Wahrscheinlichkeitsdichte bei 0.04
< s < 0.35, welche für a = 0 und s
= 1 der in Brendel_stoss.pdf (Gl. (33) und Abbildung 1) verwendeten Dichte
für die Stoßfrequenz entspricht und den gleichen Zusammenhang wie mit (16)
ergibt. Ungleich 1 wird dieses Integral durch Rechenungenaugkeiten sowie
unzulässige vorkommende Geschwindigkeiten < 0 durch die zugrundegelegte
Normalverteilung.
Es sei nun
und
Bild_13
Aus (44) kann ein bedingtes F(u,b) konstruiert werden, wobei sinnvollerweise a = 1 gesetzt wird, weil in dem vorerst
betrachteten einfachen homogenen und dünnen HKG der Erwartungswert der
Geschwindigkeit 1 ist. Die Funktion braucht nicht normiert zu werden, weil das
Integral über f(u,b,1,s) gleich 1 ist für die interessierenden
Geschwindigkeitsstreuungen.
Der Zufallsgenerator für b ergibt sich demnach einfach aus der
impliziten Funktion mit
(45)
Mit einem anfänglichen b
indiziert wird der Zufallsgenerator, wegen Rechenzeit- und Speicherbegrenzung
hier nur zur Probe:
(46)
also
Auf gleiche Art muss sich nun allerdings auch der
Zufallfgenerator unter den zwei Bedingungen, u und v konstruieren lassen, weil
ja die beiden Geschwindigkeitsbeträge zufallsabhängig sind und es
gleichgültig sein muss, ob diese vor oder nach der zufälligen
Flugwinkelbestimmung bekannt sind. Es kann also direkt (43) verwendet werden:
mit beliebigen u und v sowie a und s
ist
allerdings im Allgemeinen ungleich 1. Um das für den
gesuchten Zufallsgenerator verwenden zu können, ist die Funktion für alle u
und v zu normieren, woraus folgt:
(47)
Der Zufallsgenerator wird wieder durch die implizite
Funktion für b definiert:
(48)
Zur Probe wird ein zufälliger Wert ermittelt, wobei auch
ein willkürlicher Wert zur Initialisierung von b
eingesetzt wird:
Durchläuft yk verschiedene Werte, kann die
Abhängigkeit von den einzelnen Variablen und Parametern auch grafisch
dargestellt werden:
Bild_14
Mit bzg(u,v,b,a,s,y) ist nun ein Zufallsgenerator für
Stoßsimulationen bzw. eine implizite Funktion konstruiert, mit der eine
analytische Untersuchung des Einflusses von Veränderungen der Parameter a und s möglich
wird. Damit lässt sich testen, mit welcher Standardabweichung s die Maxwellsche Geschwindigkeitsverteilung
bzw. eine entsprechende Normalverteilung als Grenzwert bei vielen Stößen
herauskommt.
Vorher sollen aber erst einmal die Stoßvorgänge
näher untersucht werden.
3. Stoßfälle
Im
normalen Raum ist keine Richtung vor der anderen ausgezeichnet. Beim
Zusammenstoß wird wegen Unkenntnis irgendwelcher Gesetze nur die zur
Stoßachse parallele Geschwindigkeit ausgetauscht. Stoßachsen können
zufällig relativ zu den vorkommenden Vektorwinkeln erzeugt werden, wobei
davon ausgegangen werden kann, dass parallele Flugbahnen gleichwahrscheinlich
sind.
Der Geschwindigkeitsdifferenz-Erwartungswert bei vielen Zusammenstößen
einfacher Kugeln soll untersucht werden.
Der stoßende Vektor v hat 3 Komponenten und die Anzahl der
Repräsentanten u einer Umgebung, deren Geschwindigkeiten sich bei den
Stößen ändern, beträgt n.
Für die Stoßachsenermittlung ist zuerst die Relativgeschwindigkeit
erforderlich.
(49)
Die Richtung der Relativgeschwindigkeit wird mit der
Kugelkoordinaten-Transformation ermittelt:
(50)
(51)
Die Stoßachsenwinkel ergeben sich zufallsabhängig,
wobei gleichwahrscheinliche parallele Bahnen zur Relativgeschwindigkeit
angenommen werden. Das ist auf gleichwahrscheinliche parallele Bahnen bei den
Stoßpartnern zurückzuführen.
(52)
Aus diesen werden die Koordinaten des Stoßachsenvektors
ermittelt.
(53)
(54)
Beim Stoß werden nun die zur Stoßachse parallelen
Geschwindigkeiten der beiden beteiligten Kugeln ausgetauscht. Alle Vektoren
sollen jedoch weiterhin im ursprünglichen Koordinatensystem betrachtet
werden.
parallele Geschwindigkeiten
(55)
orthogonale Geschwindigkeiten
(56)
Geschwindigkeiten nach Stoß
(57)
Die Geschwindigkeiten nach dem Stoß werden mit (53) für
zwei beteiligte harte Kugeln demnach aus den ursprünglichen dreidimensionalen
Geschwindigkeiten v und u mit zufällig zu ermittelnden Stoßachsenwinkeln
bestimmt. Für den Test dieser Transformation werden zuerst einige v und u aus
einer Datei PSI.prn eingelesen (je 2 x 3 kartesische
Geschwindigkeitskoordinaten):
Es gilt demnach:
und
(58)
Die Winkel b
zwischen den Stoßvektoren u und v sind hier durch y vorgegeben.
(59)
Nun werden für die Stöße zufällige Stoßachsenwinkel
ermittelt, wobei parallele Flugbahnen als gleichwahrscheinlich vorausgesetzt
werden (vgl. Definitionen):
und
(60)
Damit lassen sich für alle i die neuen kartesischen
Geschwindigkeitskomponenten nach dem Stoß ermitteln:
(61)
(62)
Auch die dabei durchlaufenen Einzelschritte lassen sich
überprüfen:
(63)
(64)
was dann tatsächlich die für Einheitsvektoren
notwendigen Beträge 1 ergibt:
Die Vektorbetragsdifferenzen betragen vor
(65)
bzw. nach dem Stoß:
(66)
Dagegen ist der Geschwindigkeitsdifferenzbetrag ( =
Relativgeschwindigkeitsbetrag) unverändert:
(67)
3.2 Stöße mit variablen Winkeln
Anstelle zufälliger Stoßachsenwinkel lassen sich auch
alle über die zulässigen Bereiche laufenden Winkel untersuchen. Zuerst
erfolgt aber die Untersuchung des Einflusses unterschiedlicher Flugwinkel b.
Das erste Teilchen habe jeweils die
Standardgeschwindigkeit, also
(68)
Die Stoßpartner sollen vorerst mit konstanter Länge,
aber unterschiedlichem Flugwinkel b
erzeugt werden, wozu Kugelkoordinaten-Transformationen verwendet werden, aber
die Drehungen um die x-Achse aus Symmetriegründen wegfallen sollen:
x als Funktion von r, und b:
(69)
y als Funktion von r, a
und b wird mit rotationssymmetrisch
wegfallendem a:
= 0
(70)
z als Funktion von r, a
und b wird mit rotationssymmetrisch
wegfallendem a :
(71)
Damit wird
(72)
Zur Probe ein entgegen fliegendes Teilchen:
Nun kann auch v verschiedene Werte durchlaufen:
(73)
Mit jeweils einem festen Stoßachsenwinkel lassen sich
für alle i die neuen kartesischen Geschwindigkeitskomponenten nach dem Stoß
ermitteln. Der Winkel f wird dabei
willkürlich für aussagefähige Diagramme weiter unten (Bild 15)
durchgespielt, r und b werden noch
weiter unten (Bild 16) für das ganze Dokument festgelegt:
und
sowie
(74)
ergibt die Vektoren vs nach
dem Stoß
bzw. us
(75)
Die Vektorbetragsdifferenzen betragen vor
(76)
bzw. nach dem Stoß
(77)
Dagegen ist wiederum der Geschwindigkeitsdifferenzbetrag
( = Relativgeschwindigkeitsbetrag) bei den einzelnen Stößen unverändert,
wird aber mit wachsendem b kleiner:
(78)
(79)
Hier für das folgende Bild wird nun der einzelne Winkel f festgelegt. Die bi durchlaufen Werte von p bis 2 p:
Bild 15
Das Bild der möglichen Veränderungen in Abhängigkeit
der durchlaufenen Flugwinkel b zeigt,
dass Form und Verlauf unabhängig vom gewählten Stoßachsenwinkel f sind . Deshalb sollen alternativ auch zwei
gleichbleibende stoßende Vektoren bei verschiedenen Stoßachsenwinkeln
betrachtet werden:
(80)
und mit (68) ergibt sich bei
und
(81)
also
Der Stoßachsenwinkel wird relativ zum vorn bestimmten
Relativgeschwindigkeitsvektor (vgl. (48)) erzeugt, wobei i von 1 bis n läuft:
(82)
(83)
(84)
Die Vektorbetragsdifferenzen betragen vor:
(85)
bzw. nach dem Stoß:
(86)
Die Veränderungen der Geschwindigkeitsbetragssummen von
jeweils zwei Stoßpartnern werden:
(87)
Die Annäherungsgeschwindigkeitbeträge sind hierbei alle
gleich
(88)
(89)
ist hierbei wieder die unveränderliche
Geschwindigkeitsdifferenzbetragsänderung nach dem Stoß. Zum Durchspielen
verschiedener b, f und r Stoßachsenwinkel in der graphischen
Darstellung der Resultate werden diese wegen der leichteren Veränderbarkeit
erst hier für das ganze Dokument definiert:
Bild_16
Der Verlauf der Geschwindigkeitsänderungen beim
Durchspielen verschiedener Kollisionswinkel f
und Geschwindigkeitsbeträge vor dem Stoß kann hiermit gut verfolgt werden.
Damit ergeben sich erste Gesetzmäßigkeiten bei den elementaren
Ereignissen, also Stößen:
Die Geschwindigkeitssumme vor einem Stoß ist
gleich der Summe nach dem Stoß, unabhängig vom Stoßachsenwinkel:
Das gleiche gilt dann für deren Beträge
(90)
Bei den Summen und Differenzen der einzelnen
Geschwindigkeitsbeträge gibt es nach den Stößen aber im Allgemeinen
Veränderungen, wie aus (82) und (83) deutlich wird.
Die Geschwindigkeits-Betrags-Summe (83) und damit
der Wert der gestrichelten blauen Kurve Ss von Bild 15 ist dabei oft
sogar größer als vor dem Stoß. Vor allem wird das sehr deutlich, wenn der
Flugwinkel b1 bzw. b sehr klein gewählt wird, es sich also um
Frontalstöße handelt.
Bei den Geschwindigkeits-Betrags-Differenzen (75),
der roten Kurve in Bild 9, ist bei den häufigen Frontalstößen ein kleinerer
Wert zu erwarten, als vor dem Stoß.
Der Relativgeschwindigkeitsbetrag (Annäherung) vor einem
Stoß ist allerdings gleich dem nach einem beliebigen Stoß (Entfernung):
(91)
Daraus folgt nach Einführung von Elementarmassen,
welche der Kugelanzahl zugeordnet werden, direkt die Gültigkeit des Impulserhaltungssatzes.
Durch Stöße verändert sich der Gesamtimpuls nicht.
Auch für die gebildeten Quadrate gilt Ähnliches:
(92)
Die Relativgeschwindigkeitsquadrate vor einem Stoß sind
gleich denen nach dem Stoß.
(93)
Daraus folgt (mit den Elementarmassen 1) direkt die
Gültigkeit des Energieerhaltungssatzes. Durch Stöße verändert sich
die Gesamtenergie nicht.
Die Erhaltung von Impuls und Energie
folgt aus der Betrachtung der Relativgeschwindigkeiten, weil deren Beträge
auch bei Stößen unveränderlich sind.
Als wichtige Aussage gilt außerdem:
Nach einem Stoß, bei dem die
Geschwindigkeits-Betrags-Summe kleiner wird (Querstoß), nimmt
die Anzahldichte zu, weil nach einem festen Zeitintervall die
Entfernungssumme vom Stoßpunkt kleiner ist als im gleichen Zeitintervall vor
dem Stoß.
Weitere noch genauer zu untersuchende Vermutungen sind:
- Der Normalraum ist ein dünnes Medium von
Uratomen.
- Das Geschwindigkeits-Betrags-Summen-Maximum
ergibt sich bei ausgeglichenen Absolutgeschwindigkeiten vieler Stoßpartner.
- Das Geschwindigkeits-Betrags-Summen-Minimum
ergibt sich bei unterschiedlichsten Absolutgeschwindigkeiten vieler
Stoßpartner.
- Bei Frontalstößen ergibt sich ein
Absolutgeschwindigkeits-Betrags- und Anzahldichte-Ausgleich.
- Bei Querstößen ergibt sich oft eine
Absolutgeschwindigkeits-Betrags- und
Anzahldichte-Unterschieds-Zunahme.
Vor allem im Hinblick auf mögliche
Systembildungen im einfachen HKG muss demnach die Einwirkung von Stößen
unter Berücksichtigung des Zeitfaktors untersucht werden.
4. Winkelabhängige Eigenschaftsänderungen im HKG
Eigenschaften im HKG werden natürlich durch die
Anwesenheit von Kugeln in bestimmten Raumzeit-Gebieten erzeugt. Am
anschaulichsten wäre es nun, durch die Kenntnis sehr vieler Geschwindigkeiten
der Kugelmittelpunkte an den Raumzeitpunkten die zeitliche Entwicklung mit den
elementaren Wechselwirkungen, also Stößen, einfach über ein bestimmtes
Zeitintervall zu verfolgen. Diese rein deterministische Untersuchung hängt
für immer von den zufällig oder was eigentlich das Gleiche ist, von den
willkürlich gewählten Anfangsbedingungen ab. Wie groß aber das betrachtete
Gebiet und die Anzahl der sich darin bewegenden Kugeln auch gewählt wird,
schnell kommt es zum Verlassen des Gebietes durch irgendwelche Kugeln. Neue,
von außerhalb eindringende müssen deshalb hinzugenommen werden und wiederum
stellt sich die Frage nach deren Ort sowie Geschwindigkeit. Diese müssen also
ab einer maximal (vom Computersystem abhängigen) betrachtbaren Teilchenzahl
durch einen Zufallmechanismus ermittelt werden. Dieser natürliche Zwang für
eine Zufallsbetrachtung basiert allerdings trotz allem auf einer
deterministischen Welt.
Für die Erzeugung zufälliger Teilchenorte wird
anfangs von einer homogenen Gleichverteilung im betrachteten Raum ausgegangen.
Daraus folgt, dass auch parallele Flugbahnen, wie bereits vorn bei den
Definitionen angenommen, gleichwahrscheinlich sind. Der Mechanismus zur
Stoßachsenwinkelerzeugung bleibt demnach wie vorn. Gezeigt wurde vorn auch,
dass es beim Kollisionswinkel F durchaus
eine Asymmetrie in der Form bevorzugter frontaler Stöße gibt. An diese
können eindeutig Flugwinkel b für die
stattfindenden Stöße, bei bekanntem Geschwindigkeitsbetrag u eines
Probeteilchens, gekoppelt werden. Die Flugwinkel b des HKG seien aber vorerst weiterhin
gleichmäßig in allen Raumrichtungen verteilt, weil die Teilchen im
Laborsystem eines nach außen offenen Gebietes betrachtet werden.
Ziel der folgenden Untersuchung soll nun erst
einmal die Bestimmung der zugrunde zu legenden Geschwindigkeitsverteilung
unter dem Einfluss vieler Stöße sein. Die Maxwellsche
Geschwindigkeitsverteilung ist dabei nur eines der möglichen Resultate.
Von vorn werden die in einer Datei gespeicherten
Geschwindigkeitsvektoren für die weiteren Betrachtungen verwendet. Damit
ergeben sich die Geschwindigkeitsbeträge:
(94)
Die normierten Längen u seien deshalb:
(95)
Das erste Teilchen habe bei der ersten Berechnung die
oben (92) ermittelte Durchschnittsgeschwindigkeit 1, also
(96)
und alle u haben die oben ermittelte
Länge.
Der Stoßpartner v liege nun wie oben aus (68)
folgend in der gleichen Ebene, so dass nur ein zufälliger Flugwinkel b für die zu ermittelnden Stöße erzeugt
werden muss:
(97)
Die vi sind mit dem Zufallsgenerator für die
N(a,s)-Verteilung
zu bestimmen und für die bi
wird der oben entwickelte Zufallsgenerator abgewandelt:
(98)
Mit dem vorn konstruierten Zufallsgenerator (48) können
nun von den Geschwindigkeitsbeträgen ui und vi
abhängige Flugwinkel für Zusammenstöße erzeugt werden
(99)
Die hier anfangs willkürlich gewählte
Standardabweichung von 0.3 bedeutet nur dann eine Einschränkung, wenn die
nach vielen Stößen sich ergebende außerhalb der numerischen Möglichkeiten
von Mathcad liegt bzw. wenn ein prinzipieller Fehler vorliegt.
(100)
Die Geschwindigkeitsbeträge müssen allerdings wegen der
Erzeugung mit dem Zufallsgenerator nicht im Durchschnitt exakt 1 ergeben:
Für zu simulierende Stöße werden die bereits in den
Definitionen angegebenen Zufallsgeneratoren (1) und (2) verwendet:
Mit den bekannten Transformationen (57), also
lassen sich nun die gewünschten Stöße in der Ebene
simulieren. Die Stoßpartner ligen dabei nur vor dem Stoß in einer Ebene.
Beim Stoß treten Stoßachsenwinkel außerhalb der Ebene auf, so dass die
Vektoren nach dem Stoß in den dreidimensionalen Raum gestreut werden. Das
bedeutet aber keine Einschränkung der gewünschten Betrachtung, weil im
Prinzip jeder einzelne Stoß für sich betrachtet wird und bei diesem zur
Erzeugung des zufälligen b eines aus
der Umgebung kommenden Stoßpartners eine Ebene gewählt werden kann. Zur
Weiterverwendung als HKG eignen sich die erzeugten Geschwindigkeitsvektoren
allerdings nicht. Nur die charakteristischen Eigenschaften der
interessierenden Geschwindigkeitsverteilung können ermittelt werden.
(101)
(102)